Remise

Remise

Im Rahmen der Sanierung des Schlockerhofes/Nassauer Hofes ist die ehemalige Remise, die sich an gleicher Stelle befand, zu einem modernen Schauraum umgestaltet worden. Der Landauer des Landwirts und Mitglied des Kreistags, Philipp Wilhelm Schlocker (1832-1893), kehrte nach vier Jahren und ca. 10 000 Arbeitsstunden, die das siebenköpfige Team der Kutschen-AG in die Restaurierung investiert hatte, an seinen alten Standort zurück.

Ende 2003 wurde die Remise im Nassauer Hof zusammen mit dem historischen Schmuckstück der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Die Besucher erhalten mit der Präsentation des viersitzigen Landauers Informationen darüber, dass der Wagen von der Vereinigten Achsen- und Federnfabrik in Offenbach gebaut wurde. Sie lernen den Eigentümer des Anwesens und der Kutsche, die er vermutlich zwischen 1880 und 1890 erworben hat, kennen; ebenso wie den Kutscher der Familie Schlocker, Jakob Wollstadt (1876-1961).

Nach der Motorisierung um die Jahrhundertwende – und nicht mehr in Gebrauch – überstand der Landauer die Zeit in der Remise und konnte bei einem in der Neujahrsnacht 1957/58 ausgebrochenen Brand vor dem Feuer gerettet werden. Der Hattersheimer Geschichtsverein hat ihn bewahrt und ihm zu neuem/altem Glanz verholfen.

Außer dem Landauer kann auch das Turmuhrwerk aus der Eddersheimer Kirche St. Martin in der Remise bewundert werden. Seit 2008 besitzt der Geschichtsverein die historischen Kirchturmuhren von Eddersheim, Hattersheim und Okriftel. Mit großem Aufwand wurden sie von Mitgliedern der Restaurierungsgruppe aus den Kirchtürmen ausgebaut, restauriert und wieder gangbar gemacht. Die 1897 von der Turmuhrenfabrik Jacob Höckel in Flörsheim a. M. gebaute Uhr ist in der Remise zu bewundern.